120 x 160 cm,
Fotoabzug
In Amazing tritt Grace Kelly einmal weniger als Ikone der Leinwand hervor, sondern als Spiegelung eines Songs, der von innerer Sammlung und Gnade erzählt. Das Werk verweist auf ›Amazing Grace‹ und verwandelt das Bild einer Frau mit Spiegel und Bürste in eine sonnenhelle Meditation über Selbstwahrnehmung, Schönheit und Vergänglichkeit. Paris erscheint als Kulisse angedeutet, während die Geste des Sich-Betrachtens zum eigentlichen Zentrum wird. Kelly wirkt, als spüre sie bewegungslos einem unausgesprochenen Maß nach, als wäre der Spiegel weniger Werkzeug der Eitelkeit als Symbol für die Suche nach Klarheit. Fast wie mit einer Lupe fängt sie die Strahlen des hellen Tages ein. Crieger verdichtet zwei Ebenen: die glamouröse Oberfläche einer Schauspielerin und Fürstin und die spirituelle Anrufung eines Kirchenliedes. Zwischen diesen Polen öffnet sich ein Zwischenraum, in dem das Bild Glanz zeigt und zugleich Resonanz entfaltet: ein stilles Staunen über die zeitlose Schönheit, die sich nicht besitzen lässt, sondern als Geschenk erfahren wird.