Axel Crieger
Axel Crieger (geb. 1955 München) entwickelt seit den 1990er-Jahren eine Position zwischen Neo-Pop und konzeptueller Fotografie. Seine digitalen Collagen transformieren Ikonen der Pop- und Filmgeschichte in psychologisch verdichtete Bildräume – weniger Dokumentation als visuell-analytische Reflexion.
Nach seinem Studium der Visuellen Kommunikation führte ihn der Weg als Art Director und Fotograf durch die Kreativmetropolen New York, Los Angeles, Paris und Mailand. Diese kosmopolitische Erfahrung prägt Arbeiten für internationale Medien und Auftraggeber von Vogue bis HBO.
Die künstlerische Methode verbindet fotografische Präzision mit digitaler Montage. In der Serie Headshots – Porträts von Steve McQueen bis Muhammad Ali – entstehen kulissenartige, symbolisch aufgeladene Bildräume. Warhols Pop-Art-Ästhetik wird dabei um narrative und bildtheoretische Dimensionen erweitert. Paradigmatisch zeigt sich dies in der Serie zu Chanel No. 5, wo die ikonische Parfümflasche zum Zentrum surrealer Arrangements wird. Diese Bildsprache oszilliert zwischen Verehrung und kritischer Reflexion medialer Mythologien. Digital komponierte Szenarien dokumentieren nicht historische Wahrheiten, sondern entwerfen fiktionale Narrative kollektiver Sehnsüchte. Die Arbeiten sind international vertreten – von Los Angeles bis Seoul – und regelmäßig auf bedeutenden Kunstmessen präsent.
Zwischen Deutschland und den USA lebend, positioniert sich Crieger als Chronist des medialen Bildgedächtnisses. Seine Werke reflektieren jene Entgrenzung zwischen Subjekt und Inszenierung, zwischen Erinnerung und Konstruktion, die das zeitgenössische Verhältnis zur Ikone bestimmt.









