170 x 140 cm,
Acryl auf Leinwand
In dieser Arbeit überführt Sabina Bockmühl das Motiv der Kuh in eine nahezu psychedelisch anmutende Bildwelt. Die Farbpalette ist übersteigert, grell und fluoreszierend – mit Neonrosa, Limettengrün, Türkis und einem satt glänzenden Goldgrund. Die Kuh erscheint wie ein Wesen zwischen Pop-Ikone, Maskottchen und spiritueller Erscheinung. Trotz der intensiven Überlagerung bleibt der Blick des Tiers klar und frontal – als ruhender Pol inmitten eines Farbsogs. Die Formen wirken bewusst flächig verzerrt, Musterfragmente und Farbverläufe erinnern an digitale Glitches oder psychedelische Poster der 1960er Jahre. Diese Kuh ist kein ländliches Tier mehr – sie steht wie ein Totem in einem ästhetisch entgrenzten Raum. Mit diesem Bild gelingt Bockmühle ein Bruch mit der tradierten Tiermalerei: Die Kuh wird zur Projektionsfläche für gegenwärtige Bildkulturen – zwischen Festival-Ästhetik, Technowelt und Konsumdesign. Im kunsthistorischen Kontext schließt das Werk an Pop Art, psychedelische Kunst und zeitgenössische Post-Internet-Ästhetiken an. Zugleich bleibt es fest verankert in Bockmühles Œuvre, das vertraute Motive mit visueller Opulenz und konzeptueller Offenheit neu konfiguriert.