Urban Faces ›Mila Berlin‹, 2024

120 x 120, Acryl auf Leinwand, Collage
In urban faces – Mila, Berlin kombiniert Sabina Bockmühle figurative Porträtmalerei mit urbaner Fotorealistik. Die linke Bildhälfte ist expressiv übermalt, farbsatt und energiegeladen – ein malerisches Porträt einer jungen Frau mit rauchiger Geste, leuchtend rotem Haar und selbstbewusstem Blick. Ihre Individualität wird durch Tattoos, Schmuck und Kopftuch betont, zugleich scheint sie sich in floralen und abstrakten Farbzonen aufzulösen – als sei sie selbst Teil einer urbanen Collage. Im Kontrast dazu steht die rechte Bildhälfte: ein regennasser Straßenzug, fotografisch genau, mit spiegelndem Asphalt, wartenden Passanten und kühler Lichtstimmung. Hier wechselt die Technik abrupt – Malerei trifft auf dokumentarische Präzision, Subjektivität auf Alltagsbeobachtung. Das Werk spielt mit der Spannung zwischen Innen und Außen, zwischen flüchtigem Stadtleben und individueller Präsenz. In der Tradition der Neuen Figuration und posturbanen Porträtkunst verweist Bockmühle auf gesellschaftliche Realität und persönliche Haltung – Berlin erscheint als Bühne, ihre Protagonistin als stille Heldin zwischen Selbstinszenierung und städtischer Anonymität.