120 x 120,
In »Shimmering Girl« tritt die Kuh als ikonisches Tier der Alpenkultur in Erscheinung, in halber Profilansicht, eingebettet in eine kaleidoskopische Farbwelt. Die Malweise verbindet gestische Pinselführung mit ornamentalen Flächen, die an Paisley- und Mandalamuster erinnern. Dadurch entsteht ein vielschichtiger Bildraum, in dem sich ländliche Motive mit globalisierten Dekorcodes überlagern. Die Glocke am Hals verortet die Figur geografisch und kulturell, doch die Bildsprache hebt diese Verortung zugleich auf: Die Kuh wird zur transkulturellen Figur, zur Trägerin von Bedeutungsschichten, die zwischen Folklore, Popästhetik und spiritueller Aufladung changieren. Das Werk knüpft damit an Strömungen der Gegenwartskunst an, die sich der Wiederaneignung von Ornament und Lokalkolorit widmen – etwa im Werk von Beatriz Milhazes oder Gustav Klimts spätwerklicher Musterhaftigkeit. Bockmühles Kuh wird hier nicht naturalistisch, sondern als Bildträgerin kultureller Zuschreibungen inszeniert – präsent, wachsam, zugleich fast sakral leuchtend im Farbenrausch.